[Rezension] Die Geschenke meiner Mutter - Cecile Enger


Titel: Die Geschenke meiner Mutter
Autorin: Cecile Enger
Verlag: Penguin Verlag (11. Oktober 2016)
Seitenzahl: 272 Seiten
ISBN-10: 3328100199
ISBN-13: 978-3328100195
Preis: 10,00€ (Taschenbuch)


Klappentext:
Beim Ausräumen des Elternhauses findet Cecilie Zettel, auf denen die Mutter über vier Jahrzehnte hinweg alle Weihnachtsgeschenke der Familie notiert hat. die Gaben rufen Erinnerungen wach: an die unkonventionellen Großeltern, die lebenslustige Mutter und an die unbeschwerten Ferien im Sommerhaus. Und sie helfen, Cecilie mit der Krankheit der Mutter zu versöhnen, die Stück für Stück aus der Wirklichkeit hinausgleitet.
(Quelle: Penguin Verlag)

Über die Autorin:
Cecile Enger ,
….Jahrgang 1963, studierte Geschichte, Norwegisch und Journalismus und arbeitet als Journalistin bei einer der führenden norwegischen Zeitungen. 1994 legte sie ihr Romandebüt vor, das mit dem Nota-Bene-Buchpreis ausgezeichnet wurde. 2000 war sie für den Brage-Preis nominiert, 2008 erhielt sie den Amalie-Skram-Preis. "Die Geschenke meiner Mutter" ist ihr siebtes Buch, wurde für den Kritikerpreis nominiert, mit dem Buchhändler-Preis ausgezeichnet und war ein Bestseller in Norwegen.
(Quelle: Verlagsgruppe Random House)


Meine Meinung:
Schon nach dem ersten Kapitel hat mich dieses autobiografisch  angelegte Buch gepackt. Für mich ist es kein Buch, welches man einfach schnell weg liest, um sich fortan dem nächsten Roman zu widmen. Dies ist ein Buch, welches unter die Haut geht und nachdenklich werden lässt.
Es geht um Cecile, die zusammen mit ihren beiden Geschwistern den Entschluss gefasst hat, ihre an Alzheimer erkrankte Mutter ins Pflegeheim zu bringen. Fortan lösen alle drei die Wohnung der Mutter auf und dabei fallen Cecile lose Blätter in die Hand, in denen ihre Mutter über 40 Jahre alle Weihnachtsgeschenke für alle Familienmitglieder aufgelistet hat. Es werden durch diese Geschenkeliste Erinnerungen in ihr wach. Erinnerungen  an vergangene Tage. Sie erinnert sich beispielsweise an Verwandte und Freunde, die sie schon fast vergessen hatte. Aber vor allem erfahren wir durch die Blätter mehr über die Hauptprotagonistin und ihrer Mutter selbst sowie ihr Verhältnis zueinander.
Die Krankheit Alzheimer an sich wird in diesem Buch sekundär behandelt. Die Konsequenz aus dieser Krankheit wird an einer Stelle jedoch sehr eindringlich und ergreifend, ich möchte schon fast sagen: auf den Punkt gebracht.
„Alle wissen, dass es eines Tages passieren wird. Es ist natürlich, den Tod unserer Eltern zu erleben. Aber wenn es so weit ist, ist es doch ganz anders als das, worauf man sich vorbereitet hat. Es ist eine leere Trauer, man fühlt sich wie ein verlassenes Kind und ist doch erwachsen. Es ist die Wehmut über eine verlorene Zeit, die Reue darüber, was gesagt und nicht gesagt wurde und die Dankbarkeit über alles, was schön war!“.
Nachdem ich diesen kurzen Abschnitt gelesen habe, musste ich dieses Buch kurz zur Seite legen, so sehr hat er mich berührt. Ich glaube kein anderer Satz dieses Buches spiegelt so schön wieder, worum es in diesem Buch in Gänze geht – erinnern, erkennen und  langsam, fast leise Abschied nehmen.

Fazit:
Kurz gesagt: Es ist eine wundervolle Geschichte! Sie ist flüssig geschrieben, an manchen Stellen sehr emotional und die Protagonisten sind lebendig beschrieben. Es ist eine rührende Familiengeschichte, mit guten und mit schlechten Zeiten. Sie ist nicht kitschig, sondern sehr lebensnah und realistisch geschrieben. Ich selbst habe eine Person mit einer Alzheimer- Erkrankung in meiner Familie und habe mich an so manch einer Stelle in diesem Buch wieder gefunden und verstanden gefühlt… Absolut lesenswert!



Vielen Dank an die Verlagsgruppe Random House für das Rezensionsexemplar.

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