BULLET JOURNALING – minimaler Aufwand mit maximalem Ergebnis


Bullet Journaling – für einige von euch vielleicht schon bekannt und in Amerika fest in den Notizblöcken etabliert, habe ich persönlich erst letzte Woche zum ersten Mal von diesem, wie ich finde, genialem System gelesen. Dazu muss ich beichten: Ich vergesse immer wieder Dinge…



Mein ganzer Schreibtisch war voller Post-it`s, aber das machte die Sache auch nicht besser. Grundlegend eine Katastrophe und ich manövrierte mich immer wieder in ein einzigartiges Organisations- Chaos was wiederum darin mündete, dass ich Termine und Aufgaben eben nicht mehr so vor Augen hatte. Meine persönliche Rettung war und ist „Bullet Journaling“. Im Gegensatz zur kreativen Planung und Gestaltung eines Filofax, den ich nach wie vor nicht missen möchte, ist dieser Form der Planung eher etwas für Minimalisten und genau das ist in meinen Augen der große Vorteil davon. Für die Anschaffung bedarf es wenig. Man benötigt lediglich für diese Art der Planung ein leeres Buch oder ein Heft und einen Stift – sonst nix.

AUFBAU BULLET JOURNALING

Das System selbst ist simpel. Es gibt keine Kategorien oder bestimmte Seiten für unterschiedliche Themen (was auf dem ersten Blick eher ungewohnt ist), es kommt alles hintereinander in ein Buch. Und zwar wirklich alles: Termine, Aufgaben, Notizen etc. Das Wichtigste ist zu Beginn allen Seiten im Buch jeweils eine Zahl zuzuordnen – das ist wichtig für den Index, den ich später noch erläutern werde.

MONATSÜBERSICHT („Monthly Log“)

Begonnen habe ich in meinem Bullet Journal mit der Monatsübersicht (ihr könnt jedoch auch mit Themen wie Notizen beginnen, ganz wie ihr möchtet). Im Falle der Monatsübersicht werden auf der  linken Seite des Buches die Monatstage untereinander geschrieben und rechts neben die Monatstage kommen die jeweiligen Termine. Auf der rechten Seite der Doppelseite schreibt man alle Aufgaben, die für den ganzen Monat anstehen. Ein leeres Quadrat vor dem „to-do“ markiert den Punkt als Aufgabe. Ist die Aufgabe erledigt, wird ein Häkchen gesetzt. Statt auf der linken Seite die Monatstage untereinander zu schreiben, habe ich mir einen Monatskalender ausgedruckt und auf die Seite geklebt. An jedem Tag, an dem ich Termine oder Aufgaben habe, mache ich ein Kreuzchen pro Aktion ins Feld. An einem Tag, an dem ich beispielsweise zwei Termine und eine Aufgabe habe, sind dann drei Kreuze eingezeichnet. Für mich ist diese Variante sehr hilfreich, da ich auf einem Blick im Monatskalender erkennen kann, an welchen Wochentagen ich ein oder mehrere Dinge zu erledigen habe.
An dieser Stelle gibt es verschiede Möglichkeiten das Bullet Journal weiter zu gestalten. Im Büro nutze ich das System für alle Termine und fertige für jedes einzelne Projekt eine „Sammlung“ an, aber dazu komme ich im Detail noch später.
Für das „private“ Bullet Journal gibt es die Möglichkeit der Tages- und Wochenplanung. In beiden Fällen ist das Prinzip der Erstellung das Gleiche.  Da ich mir mit der Monatsübersicht einen Überblick verschafft habe, habe ich auf die Monatsübersicht verzichtet und bin gleich, auf der nächstfolgenden Seite, zur Tagesübersicht übergegangen.

WOCHEN- UND TAGESÜBERSICHT („Weekly Log/ Daily Log“)

In beiden Fällen wird einfach alles, was zu einer Wochen- oder Tagesplanung gehört untereinander auf eine Seite geschrieben.
Dabei helfen folgende Symbole die Übersicht zu behalten:

ein leeres Kästchen kennzeichnet eine Aufgabe
ein leerer Kreis kennzeichnet einen Termin
ein gefüllter Punkt kennzeichnet eine Notiz
ein Ausrufezeichen markiert eine Notiz als wichtig
ein Stern markiert eine Aufgabe oder einen Termin als wichtig
ein Pfeil hinter einem Eintrag markiert ihn als verschoben

Auf diese Weise kann mal relativ übersichtlich sehen, was für den Tag oder in der Woche geplant ist. Die verschiedenen Icons sorgen hierbei für Übersichtlichkeit.
Wenn ein Tag oder eine Woche vorbei ist, schaut man, welche Einträge abgearbeitet sind. Ich markiere sie mit einem Häkchen wenn sie erledigt sind und kreuze das Kästchen durch, wenn diese Punkt weggefallen ist (beispielsweise wenn ein Termin ausgefallen ist..). In beiden Fällen streiche ich die Punkte zusätzlich durch. Das Häkchen und das Kreuz geben mir nur auch Wochen und Monate später die Möglichkeit, den Verbleib dieser Aktion in Erinnerung zu bringen. Was noch nicht erledigt ist, bekommt einen Pfeil hinter den Eintrag und der Punkt wird in die nächste Woche oder auf den nächsten Tag verschoben.  So gehen keine Termine und Aktivitäten und Notizen verschoben und man bleibt immer „im Bilde“.

JAHRESÜBERSICHT („Future Log“)

Bei Bedarf, und ich habe es speziell zu meiner Urlaubsplanung genutzt, kann man gem. dem System auch eine Jahresübersicht einrichten. Diese kann zum Beispiel für feststehende Ereignisse wie Hochzeiten, runde Geburtstage usw. eingesetzt werden. Auf den ersten Blick erscheint die Auflistung vielleicht als nicht so wichtig, aber gesamt betrachtet verschafft es auch auf das Jahr gesehen einen sehr guten Überblick.
INDEX

Jetzt auch die Seitenzahlen ins Spiel. Damit man sich bei all diesem „Informationsfluss“ noch zurechtfindet, gibt es zu Beginn des Bullet Journals ein Index. Hier werden alle Überschriften und die entsprechenden Seitenzahlen dahinter notiert, um immer eine „Gesamtübersicht“ zu haben. Das kann dann etwa so aussehen:

Jahresübersicht 2016: S. 3
Notizen Jahresübersicht: S. 4
Geburtstage: S.5/6
Ideen für den Blog: S. 10/11/12
Tagesübersicht: S. 13/14/17
Monatsübersicht: S. 16/20/28

Das IDEX ist somit das „Herzstück“ des Bullet Journal. Wird es nicht richtig und präzise gepflegt, funktioniert das ganze System nicht.


SAMMLUNGEN

Besonders gelungen finde ich bei diesem wirklich „ausgeklüngeltem“ System die Sammlungen (oder auch Module  genannt), die man an jeder Stelle einfügen kann. Dazu wird einfach auf der nächsten freien Seite eine Überschrift entworfen und alles, was dazu gehört darunter notiert. Im Index entsprechend vermerken und fertig. Ich habe dabei ganz verschiedene Sammlungen erstellt. Beispielsweise eine Auflistung über die Bücher, die ich noch lesen möchte, eine Geburtstagsliste, Ideen für Blogartikel etc. Hier sind wirklich keine Grenzen gesetzt und das Schöne ist immer wieder: es wird nichts mehr vergessen!


VOR- UND NACHTEILE

Ich muss gestehen: Ich bin von diesem Konzept begeistert! Es beschränkt sich aufs Nötigste und ist trotzdem flexibel und extrem effizient. Überdies ist es noch preiswert, da für dieses Konzept kein teurer Spezialkalender gekauft werden muss, sondern im Grunde jedes günstige oder vielleicht, wie in meinem Fall,  ohnehin schon vorhandene Notizbuch verwendet werden kann. 
Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass es extrem platzsparend ist, da man die fortlaufenden Seiten verwenden kann. Auch habe ich „Zwei- in – ein“ gemacht und Beruf und Privat in einem Bullet Journal verfasst. So habe ich immer alles im Blick.



Habt Ihr das System schon mal ausprobiert? Wie sind Eure Erfahrungen?

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